Heimatverein Egestorf e.V.

Am 30. November 1944 wurde der Ortskern von Egestorf durch einen Bombenabwurf Britischer Flugzeuge verwüstet.

Bereits fast zwei Jahre vorher, am 30. Januar 1943, beschädigte eine Bombe am Sudermühler Weg einige Häuser. Schwer betroffen davon war die Tischlerei Schlumbom, mitten auf der Straße befand sich ein großer Krater.

„Flieger in der Region Hannover-Braunschweig unterwegs“ lautete die Radiodurchsage am 30.11.1944. Sie waren ja noch weit weg, und die Dorfbewohner gingen allmählich in ihre Keller- oder Schutzräume. Einige hielten sich sogar noch auf der Straße auf, als es plötzlich knallte und die Erde bebte. Die Flugzeuge waren schneller da als erwartet. Bäckermeister Karl Wohlgemuth und Tischlermeister Hermann Buchholz befanden sich auf der Kellertreppe der Bäckerei gegenüber der Kirche, als direkt daneben an der Dorfstraße die Bombe einschlug. Die beiden Männer wurden bei diesem Angriff getötet, Karl Wohlgemuth jun. verschüttet. Er konnte zum Glück noch lebend geborgen werden.

Egestorf glich einem Trümmerhaufen, einige Häuser im Ortskern zerstört, viele schwer beschädigt, „leichtere Schäden“ waren zersplitterte Fensterscheiben und beschädigte Dächer fast im ganzen Dorf. Auch die Kirche wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen, das Dach und alle Fensterscheiben kaputt, auch die wunderschönen gestifteten farbigen Scheiben, die erst zehn Jahre alt waren. Aber das stabile Fachwerk hielt zum Glück stand. Die Trauerfeier für die beiden Verstorbenen fand auf Jobmann’s Hof statt.

Viele Brandbomben wurden während des Krieges auch auf Felder und Wälder abgeworfen, die jedoch keine großen Schäden verursachten. Man kann noch heute Krater erkennen, z. B. im Wald an der Aue.

Im Archiv befinden sich einige Fotos, aber leider keine Aufzeichnungen von den Bombenabwürfen auf Egestorf. Es sind nur noch wenige Zeitzeugen da, die hierüber berichten können. Im Gemeindeprotokollbuch aus dieser Zeit sind ab 1942 bis 1946 keine Aufzeichnungen vorhanden, die Schulchronik ist seit den 1970er Jahren verschollen. Der Chronist hat sie damals verliehen, sie ging in Egestorf von Haus zu Haus. Deshalb möchte ich noch einmal alle Bürger aufrufen, in ihren Schränken nachzusehen. Vielleicht sind die wertvollsten Egestorfer Aufzeichnungen doch noch da? Wenn ja, dann geben Sie dieses Buch bitte im Gemeindebüro oder bei mir ab, denn alle Chroniken sind Gemeindeeigentum. Es wäre eine große Freude, dann könnten auch umfangreiche Berichte über die Geschichte Egestorfs veröffentlicht werden!

EDV-gestützter Abruf von Inventar- und Archivgut 

 

Die Bestände der Gemeinde Egestorf und des Heimatvereins wurden in einer umfangreichen Datenbank erfasst.


>> weiter zur Datenbank


de.wikipedia.org