Heimatverein Egestorf e.V.

60 Jahre Fernmeldeturm Egestorf


Wenn man sich auf der Autobahn Hamburg-Hannover Egestorf nähert, sieht man schon von weitem unser Wahrzeichen, den Fernmeldeturm. Fast 60 Jahre steht er bereits an der Garlstorfer Straße, er war einer der ersten Stahlbeton-Sendemasten Deutschlands. Im Juli 1952 wurde in Anwesenheit des damaligen Bundespostministers Schuberth Richtfest gefeiert und die Einweihung fand am 24.12.  (Heiligabend!) 1952 statt.

 

„Neues Wahrzeichen der Lüneburger Heide“ lautete nach dem Richtfest die Schlagzeile im „Winsener Anzeiger“, und weiter wird mitgeteilt:

„Das idyllische Egestorf, eine Perle im Kranz der Naturschönheiten unserer Heimat, stand am gestrigen Tage unter dem Zeichen des Richtfestes des neuen Fernmeldeturmes der Bundespost. Ein bemerkenswertes Polizeiaufgebot unter Polizei-Inspektor Vollertsen sorgte für die reibungslose Abwicklung des zeitweilig sehr starken Kraftfahrzeugverkehrs aus allen Ländern der deutschen Bundesrepublik. Bundespostminister Dr. Ing. e. .h. Schuberth wurde durch ein Sonderkommando der Lüneburger Verkehrspolizei von der Autobahn her schnell nach Egestorf eingewiesen und traf mit seiner Begleitung kurz nach 16 Uhr auf der Baustelle ein.

Seit Monaten schon bildet die Baustelle, mitten im herrlichen Laubwald an der Straße Egestorf-Garlstorf gelegen, Gegenstand besonderen allgemeinen Interesses. 

„Die Bundespost hatte einen Funkwagen, der Nordwestdeutsche Rundfunk seinen technischen Leiter entsandt, Wochenschauleute, zahlreiche Bildreporter und Berichterstatter westdeutscher Zeitungen und Nachrichtenagenturen, kurz, der gesamte umfangreiche technische Apparat wurde aufgeboten, um dieses Richtfest eines neuen Wahrzeichens der Lüneburger Heide mitzuerleben und für Funk und Fernsehstudio aufzunehmen.“

 

In Soltaus Gasthaus war für 130 Personen die Richtschmaustafel großzügig und vorzüglich ausgerichtet. Der Minister hielt eine Ansprache und erwähnte den „äußerst komplizierten und kühnen Egestorfer Turm“. Bereits im  NWDR-Abendprogramm wurden Ausschnitte des Egestorfer Richtfestes in der Fernseh- wie in der Funksendung in Soltaus Saal übertragen!

 

Der Egestorfer Turm war der erste von acht Zwischenträgern auf der 383 km langen Strecke zwischen Hamburg und Köln, er ist 69 m hoch und steht auf einem 128 m hohen Hügel. Die Gesamthöhe – mit Antennen – beträgt 87 m. Der Schaft, der eine Wandstärke von 18 cm hat, wurde in 18 Tagen in Gleitbauweise errichtet. Der Turm hat einen Durchmesser von 

8 Metern, eine umbaute Fläche von 3.840 m² und eine Grundfläche von 50 m².  264 Stufen führen ohne Absatz bis zur ersten Plattform, auch ein Lastenaufzug ist vorhanden. Bis zur höchsten Spitze führen noch einmal 75 Stufen hinauf. 

Von der Plattform aus bietet sich bei klarem Wetter ein herrlicher Blick über den Garlstorfer Wald, nach Salzhausen und am Horizont sieht man die Türme Lüneburgs und sogar die Elbe.

 

1972 – also 20 Jahre nach der Errichtung – hatte der Fernsehturm 30 Antennen. Auf der Hauptstraße Nord-Süd wurden 11 Richtfunkverbindungen für 3 Fernsehprogramme betrieben, daneben wurden etwa 12.000 Ferngesprächskanäle über Richtfunkeinrichtungen geführt. Heute dient der Egestorfer Fernsehturm nur noch als Richtfunkmast der Deutschen Telekom.

EDV-gestützter Abruf von Inventar- und Archivgut 

 

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