Heimatverein Egestorf e.V.

St. Stephanus KircheSein damaliger Kantor in Egestorf, Heinrich Schulz, beschreibt ihn folgendermaßen: „Wilhelm Bode war 37 Jahre lang Pastor in Egestorf. Er war ausgestattet mit ungewöhnlichen Gaben des Geistes, hatte eine scharfe Auffassungsgabe, und sein umfassendes Gedächtnis war für ihn die Quelle eines reichen Wissens auf vielen Gebieten. Daneben stand ihm das freie Wort zur Verfügung wie nicht vielen seines Standes. Er hatte für jeden, der in Not und Bedrängnis war, ein offenes Ohr und eine hilfreiche Hand. Sein Einfluss bei Behörden und Gerichten galt nicht nur in seiner Gemeinde, sondern auch weit darüber hinaus, beim Bauern wie beim Tagelöhner, für unbeschränkt."

 

Aber Hilfe bedeutet für Pastor Wilhelm Bode in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Schon im dritten Egestorfer Jahr gründet er die Spar- und Darlehnskasse und bleibt 21 Jahre ihr ehrenamtlicher Geschäftsführer und Rendant. Die erste dörfliche Genossenschaftskasse im ganzen Lüneburger Lande floriert, und die Überschüsse werden gemeinnützig verwendet. So wird daraus beispielsweise das Doktorhaus gebaut, das dem örtlichen Arzt in den ersten Jahren ein gewisses Grundeinkommen gesichert hat.

 

Einmal im Jahr ließ Pastor Bode die Kirche in Egestorf schmücken. Wenn zwischen Laurentius und Bartholomäus die Heide in verschwenderischer Pracht blüht, lässt er Schulkinder und andere junge Leute Heide pflücken und daraus Girlanden binden. Bis heute erinnert der Heidesonntag, der immer am letzten Sonntag im August gefeiert wird, an diese Tradition, die Pastor Bode vor mehr als 100 Jahren begründet hat.

 

Immer wieder ist der Pastor auf dem Weg zwischen Egestorf und Wilsede anzutreffen. Dort fördert er den Aufbau des Heimatmuseums „Dat ole Hus" und ist beteiligt an der Gaststätte „Zum Heidemuseum" Noch heute gibt es im Naturpark den Pastor-Bode-Weg, den man gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann.

Für die heutige Gemeinde Egestorf wirkt sich nicht nur sein Mitwirken bei der Gründung und bei dem Ausbau des Naturschutzparks aus. Egestorf erhielt auf seine Veranlassung als eines der ersten Dörfer der Provinz Hannover eine vollständige zentrale Wasserversorgung.

1913 sorgt Pastor Bode für den Einbau eines „Volksbades" ( Badestube ) im neuen Schulgebäude in Egestorf. Der Bau der Kleinbahn Winsen-Egestorf, später bis Hützel weitergeführt, wurde von ihm entscheidend mit gefördert. Überdies war Pastor Bode auch Mitbegründer des Männerturnvereins (MTV) Egestorf, er stiftete die Vereinsfahne.

EDV-gestützter Abruf von Inventar- und Archivgut 

 

Die Bestände der Gemeinde Egestorf und des Heimatvereins wurden in einer umfangreichen Datenbank erfasst.


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